Essbare Wildpflanzen werden in Bad Lippspringe erlebbar

In Kooperation mit

Gefördert durch die

Mit vielen Pflanzungen und Pflegeeinsätzen entsteht der Ewilpa, nachfolgende Bilder zeigen den Fortschritt:

Heidelandschaft

Damit am Prinzenpalais die Senne in klein mit Heide und Sandtrockenrasen entsteht, führt die Firma August Bee vom 11. bis 14.4.2022 Erdarbeiten durch.


Heidelandschaft

Nach den Einsätzen am 25.3. und 8.4.2022 wachsen nun unter den Eichen Blaubeeren und Preiselbeeren


Concordiaschule pflanzt Bäume für den Nusshain

 „Vielen Dank für die Einladung zur Pflanzaktion, 10 Schulkinder wollen mithelfen“ freuen sich die Betreuerinnen Anke Ruhe und Corinna Hensel von der Concordiaschule Bad Lippspringe, die zu Fuß mit ihren Schützlingen in den Jordanpark gekommen sind. 

Anke Nitsche von der Initiative „Hand in Hand für Bad Lippspringe“ und Dirk Tornede, Leiter des NABU Natur-Infozentrum Senne, begrüßen die Gruppe und erklären, worum es beim Essbaren Wildpflanzenpark, kurz Ewilpa geht.

Dirk Tornede: „An vielen Stationen wollen wir die Vielfalt an essbaren Pflanzen aufzeigen. Hier entsteht der Nusshain mit Haselnusssträuchern, Walnussbäumen, Esskastanie und Baum-Hasel. Habt ihr Lust die mitgebrachten Bäume nun zu pflanzen?“ Sofort griffen sich die Kinder die für sie noch riesigen Spaten und schaufelten die Löcher in die Erde. Beim Graben wurden einige Regenwürmer entdeckt und genauer unter die Lupe genommen, genauso wie mehrere Raupen. 
Die Baum-Hasel, die auch Türkische Haselnuss oder Byzantinische Hasel genannt wird, begeisterte die Kinder. Ein kleines Schildchen am Baum verriet das Aussehen der Früchte, die sich auf dem Foto noch in der pieksigen Hülle befanden. 
Eingerahmt wurden die Haselnussbäume von den jungen Ess- bzw. Edelkastanienbäumen. Dabei lernten die Kinder, dass die Früchte dieser Bäume Maronen heißen und essbar sind, ganz im Gegensatz zu den Früchten der Rosskastanie, die sie so gerne zum Basteln gesammelt haben. Auf der Fläche der Streuobstwiese fand neben einem Walnussbaum ein weiterer seinen Platz. 
Alle Kinder hoffen jetzt, dass die Bäume gut anwachsen und von den Besuchern der Parks wahrgenommen werden, und natürlich, dass diese Bäume und Sträucher schnell groß werden und dann die Nüsse von ihnen und alle Interessierten des Essbaren Wildpflanzenparks geerntet werden können.


Laubwald

Am 12.11.2021 kamen über hundert Bärlauchzwiebeln unter den Hainbuchen in den Boden .


Viele fleißige Hände buddeln für die Zukunft

Am 12. November sorgte eine Mitmachaktion bei 15 Kita-Kindern für Begeisterung. Auf die Frage „Habt ihr Lust Pflanzlöcher zu buddeln?“ riefen die Kinder laut „Jaaaaaaa!!!“ und los ging es. Mit kleinen Schaufeln gruben die Kinder mit Begeisterung Löcher in den Boden, wo neue Bäume und Sträucher wachsen sollen.

Anne Sondermann, Leiterin der DRK-Kita, freute sich sehr über die Anfrage bei der Pflanzung mitzuhelfen: „So eine Hecke vor unsere Haustür ist ideal, nun können unsere Kinder genau beobachten, wie sich die Natur im Jahresverlauf verändert: Knospen, aus denen Blüten entstehen, Insekten, die diese Nahrungsquelle besuchen, Vögel, die in der Hecke brüten und die späteren Früchte nutzen.“ 

Anna Achtstetter von der Gruppe Hand in Hand für Bad Lippspringe, die Hilfestellung gab, freut sich über das Engagement der kleinen Gärtner: „Es ist beeindruckend mit welchem Eifer und Konzentration die Kinder mitmachen.“ Von den Kindern gepflanzt wurden Schlehe, Kornelkirsche, Speierling, Holzbirne, Holzapfel und Mährische Eberesche und bilden ein Teil der ca. 80 m langen Hecke.


Dirk Tornede vom NABU hatte am 11. Oktober unerwartete Hilfe für den ersten Teil der neuen Wildfruchthecke erhalten: „Sven Michel, Mittelstürmer vom SC Paderborn, fragte bei uns an, wo er tatkräftig helfen könnte. Und dann haben wir zusammen Heckenrose, Brombeeren, Holunder und Weißdorn gepflanzt.“


Heilgarten

Am 13.8. und 10.9.2021 wurden die Beete im Heilgarten gepflegt.


Anna Achtstetter, Simone Büring (beide Hand in Hand für Bad Lippspringe), Dirk Tornede (NABU Natur-Infozentrum Senne), Tanja Berghahn-Macken (Bauamt) und Bürgermeister Ulrich Lange (v.l.) freuen sich über den Projektstart.

 

Essbare Wildpflanzen werden in

Bad Lippspringe erlebbar

 

Regional, saisonal und gratis bietet uns die Natur eine Fülle von Delikatessen. Unsere Vorfahren wussten noch wie z.B. Löwenzahn, Giersch, Brennnessel und Co. – in der heutigen Zeit oft als Unkraut bezeichnet – mit ihren Heilwirkungen in Küche und Hausapotheke einzusetzen waren. Erst heute wird uns in zunehmender Weise bewusst, welche Lebensqualität uns wilde Kräuter, Früchte oder Wurzeln bieten. Die Zeit ist reif, das Altbekannte aufzufrischen. Dies hat sich die Stiftung EssbareWildpflanzenParks Ewilpa® mit dem Stiftungsgründer Dr. Markus Strauß als Ziel gesetzt. Er plädiert deutschlandweit für viele neue Sammelmöglichkeiten, um die essbaren Wildpflanzen in unser Alltagsleben integrieren zu können: „Essbare Wildpflanzen wachsen ohne Gentechnik, ohne Züchtung, ohne Dünger und ohne Agrarchemie. Sie sind nachhaltig, weil sie keine langen Transportwege, Verpackung und Müll verursachen. Und sie sind wertvolle Lebensmittel, weil sie im Vergleich zu Gemüse im Durchschnitt 5 bis 10mal mehr Vitalstoffe enthalten.“

„Ein EssbareWildpflanzenPark, kurz Ewilpa® passt hervorragend zu der Philosophie eines Kurortes wie Bad Lippspringe“ dachte sich Anna Achtstetter mit ihrer Gruppe Hand in Hand für Bad Lippspringe, die sich ehrenamtlich für nachhaltige Konzepte stark macht. Sie entwickelte zusammen mit Dirk Tornede vom NABU Natur-Infozentrum Senne die Idee, wo und wie essbare Wildpflanzen in Bad Lippspringe erlebbar gemacht werden können. Um eine Vielfalt an essbaren Pflanzen zeigen zu können, ist eine Vielfalt an unterschiedlichen Standortverhältnissen von Vorteil. Bad Lippspringe bietet mit dem Arminius- und Jordanpark hervorragende Voraussetzungen für die Umsetzung. Eine sinnvolle Ergänzung bieten Freiflächen vom Schulzentrum. So wurde der Rundgang mit einer Länge von ca. 3 km und 14 Teilbereichen zusammen mit der Stadt Bad Lippspringe konzipiert und in Gremien abgestimmt. Zur Umsetzung haben die Partner NABU Paderborn, Hand in Hand für Bad Lippspringe und Stadt Bad Lippspringe eine Kooperationsvereinbarung mit der Stiftung EssbareWildpflanzenParks Ewilpa® abgeschlossen. Zudem konnte der NABU erfolgreich die benötigten Mittel in Höhe von 77.000 Euro akquirieren. Hauptförderer des EssbareWildpflanzenParks ist mit rund 60.000 Euro die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen. „Wir fördern gerne das engagierte Projekt. Denn mit diesem Vorhaben entwickelt der NABU Paderborn und seine Partner ein Bildungsangebot, das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln fördert und gleichzeitig zu mehr Biodiversität und Artenvielfalt beiträgt“, erklärt Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung.

Neben der finanziellen Unterstützung freut sich Dirk Tornede auch über viele Helferinnen und Helfer: „Ehrenamtliche Pflegeeinsätze und Pflanzaktionen sind für den Erfolg ebenfalls notwendig. Jeder, der Zeit und Lust hat mitzuhelfen oder mehr über Ewilpa erfahren möchte, kann sich beim NABU Natur-Infozentrum Senne, Telefon 052 52-93 80 163 oder bei Anna Achtstetter, anna.8stetter@gmx.de, melden. Am 13. August geht es los. Jeden 2. und 4. Freitag ab 14.30 Uhr treffen sich die Aktiven am Prinzenpalais.“

Ziel ist, dass der Lehrpfad viele Jahrzehnte genutzt werden wird. Durch die Vermittlung von wertvollem Wissen über essbare Wildpflanzen werden Menschen befähigt, einen nachhaltigeren Lebensstil einzuschlagen. Sie können vermehrt gesunde, regionale und saisonale Lebensmittel sammeln und genießen. Durch das bürgerschaftliche Engagement („von Bürgern für Bürger“) zur dauerhaften Pflege der Stationen in Form von Pflegepatenschaften soll das Gemeinwohl gestärkt und der innerörtliche Park in seiner Funktion als Erholungs- und Begegnungsraum attraktiver werden. Die vielfältige Bildungsarbeit des NABU im Prinzenpalais wird mit dem Thema essbare Wildpflanzen sinnvoll erweitert und auch viele andere Gruppen können den Ewilpa® für Exkursionen und Seminare nutzen.

Für Bürgermeister Ulrich Lange hat der Ewilpa® einen großen Nutzen für die einheimische Bevölkerung und Kurgäste: „Er wird ein Anziehungspunkt für Touristen und erholungssuchende Menschen. Kliniken, Hotels, Gastronomie und Geschäfte profitieren von der Attraktivität des Staatlich anerkannten Heilbades und Heilklimatischen Kurortes.“